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VdK kritisiert anhaltende Lohn-Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern

„Bis zum 7. März haben Frauen praktisch unbezahlt gearbeitet“, kritisiert Gunda Menkens, Landesfrauenvertreterin des Sozialverbands VdK Niedersachsen-Bremen, mit Blick auf den Equal Pay Day, der symbolisch den Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern markiert. Auf diese Ungerechtigkeit machen die VdK-Frauen zum Aktionstag aufmerksam und prangern zudem die fehlende Absicherung pflegender Angehöriger an.

Gunda Menkens bei einer Rede am Pult mit VdK-Logo
Landesfrauenvertreterin Gunda Menkens © Gerald Lampe

„Da Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, haben wir ein massives Gerechtigkeitsproblem“, erklärt Menkens. Grund dafür sei, dass Frauen weit häufiger als Männer ihre Arbeitszeit reduzieren – oder ihren Job sogar ganz aufgeben –, um unbezahlte Sorgetätigkeiten wie Hausarbeit, Kinderbetreuung und Angehörigenpflege zu übernehmen. Laut einer Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung übernehmen erwerbstätige Frauen im Wochenschnitt rund acht Stunden mehr unbezahlte Arbeit als Männer. „Wir brauchen eine doppelte Umverteilung: Männer müssen mehr unbezahlte Arbeit übernehmen und Frauen mehr bezahlte Arbeit. Solange unsere Gesellschaft aber bei der Haus- und Sorgearbeit an den traditionellen Geschlechterrollen festhält, wird sich auch an der beschränkten Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt wenig ändern – mit fatalen Folgen für das aktuelle Einkommen sowie die spätere Rente, wo bereits heute jede fünfte Frau in Altersarmut lebt“, mahnt die VdK-Frauenvertreterin. Auch bei der häuslichen Pflege müsse sich etwas tun, fordert der VdK. Pflegende Angehörige haben nämlich keinen Anspruch auf eine Lohnersatzleistung und erhalten meist auch keine Rentenpunkte, so steigt das Armutsrisiko im Alter noch einmal deutlich an. 

„Für mehr Geschlechtergerechtigkeit verlangen wir deshalb endlich ein Gesetz gegen die Lohndiskriminierung und einen armutsfesten Mindestlohn von aktuell 15 Euro“, so Menkens. Außerdem seien eine gerechte Aufteilung der Sorgetätigkeiten zwischen Mann und Frau, tarifgebundene Arbeitsverträge sowie die soziale Absicherung pflegender Angehöriger unbedingt notwendig.

Hintergrund

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern, der 2023 in Deutschland 18 Prozent betrug. 2024 ist der Unterschied auf 16 Prozent gesunken, wodurch der nächste Equal Pay Day im Jahr 2026 bereits am 27. Februar stattfinden wird.

Weitere Informationen zum Equal Pay Day unter Externer Link:www.nb.vdk.de/aktuelles.

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