Sozialverband VdK erstreitet 47,5 Millionen Euro für seine Mitglieder
Wenn die jahrelange Arbeit krank macht, kämpft der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen für die soziale Absicherung der Menschen: Sozialleistungen in Höhe von 47,5 Millionen Euro hat der Verband in den vergangenen vier Jahren für seine Mitglieder erstritten.

Auf dem 19. Landesverbandstag stellte der VdK seine Bilanz im Sozialrecht vor: In mehr als 52.000 Verfahren haben die Juristinnen und Juristen die Rechte der Mitglieder gegen Versicherungsträger, Ämter und Behörden durchgesetzt und dabei Nachzahlungen in Millionenhöhe erwirkt. „Es macht uns fassungslos, dass Sozialleistungen, die den Menschen eigentlich per Gesetz zustehen, häufig zunächst abgelehnt werden“, erklärt Landesvorsitzender Friedrich Stubbe. „Erst wenn wir juristisch dagegen vorgehen, werden sie genehmigt. Dabei haben diese Menschen jahrelang hart gearbeitet und Steuern gezahlt, doch wenn sie krank werden, lässt man sie allein – das ist unmenschlich.“ Der VdK Niedersachsen-Bremen verlangt deshalb, dass Versicherungen und Ämter die bestehenden Sozialgesetze einhalten und den Betroffenen die dringend notwendigen Leistungen zusprechen – ohne zermürbende Gerichtsverfahren.

So wurde beispielsweise eine Erwerbsminderungsrente zunächst abgelehnt, weil die Rentenversicherung dem Mann trotz epileptischer Anfälle und einem versteiften Fußgelenk einen vollen Arbeitstag zutraut. Pflegehilfsmittel wurden verwehrt, obwohl sich der Gesundheitszustand der Betroffenen enorm verschlechtert hatte. Und ein anderes Mitglied musste mehr als vier Jahre um ein Handbike kämpfen, obwohl es sich ohne dieses Hilfsmittel nicht mehr allein fortbewegen konnte.
Menschen, die sich an den VdK wenden, seien durch Krankheit oder Behinderung zwingend auf dieses Geld angewiesen, so der Verband. Ein Ablehnungsbescheid lasse zudem das Vertrauen in den Sozialstaat und dessen Unterstützung weiter schwinden.