VdK äußert sich zur neu gegründeten Landeswohnungsgesellschaft

Mit einer landeseigenen Wohnungsgesellschaft will die rot-grüne Landesregierung auf den angespannten Wohnungsmarkt reagieren und für mehr bezahlbare Wohnungen in Niedersachsen sorgen. Anfang 2024 soll das Unternehmen mit Sitz in Hannover seine Arbeit aufnehmen. Das Land wird alleinige Gesellschafterin und stattet die GmbH mit zunächst 100 Millionen Euro Startkapital aus. Der VdK Niedersachsen-Bremen sieht das Vorhaben der Landesregierung grundsätzlich als positives Signal, fordert darüber hinaus aber auch weitere Konzepte, um den dramatischen Wohnungsmangel in Niedersachsen zu bekämpfen.

„Das Startkapital von 100 Millionen Euro ist ein begrüßenswerter erster Schritt. Allerdings bedarf es weiterer Mittel, die deutlich über 100 Millionen Euro hinausgehen müssen. Der Wohnungsbau muss zu einer dringenden Priorität der Landesregierung werden, um den Bedarf an Sozialwohnungen decken zu können. Der Mangel ist jetzt schon offensichtlich und alarmierend, einem weiteren Abwärtstrend durch das Herausfallen aus der Sozialbindung muss konsequent entgegengewirkt werden. Stand jetzt fehlen uns 100.000 bezahlbare Wohnungen. Auch barrierefreie Sozialwohnungen sind kaum noch zu finden“, erklärt VdK-Landesvorsitzender Friedrich Stubbe.

Aus Sicht des VdK muss der Fokus der Landeswohnungsgesellschaft auf den Bau von bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum, insbesondere in Ballungsräumen, liegen. Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen merkt zudem an, dass ein reiner Wohnungsbau allein nicht ausreicht, um die grundlegende Frage des bezahlbaren Wohnens zu lösen. „Es bedarf weiterer Ideen und Konzepte, um das Problem zu lösen. Zum Beispiel die Umwidmung von leerstehenden Bürogebäuden oder Kaufhäusern. Zudem müsse man über die Gründung von sogenannten Matching-Agenturen nachdenken, die den Tausch von Wohnraum zwischen unterschiedlichen Bedarfsträgern ermöglichen“, sagt Friedrich Stubbe.

Abschließend ermuntert der VdK-Landesvorsitzende alle Entscheidungsträger zu einer Zusammenarbeit auf: „Der soziale Wohnungsbau ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Es bedarf einer absoluten Kraftanstrengung von allen Beteiligten, um das Problem zu lösen. Gemeinsam können wir für eine deutliche Verbesserung auf dem Wohnungsmarkt sorgen.“

Porträtfoto von Friedrich Stubbe
Landesverbandsvorsitzender Friedrich Stubbe © Peter Himsel

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