Weiterbildung der VdK-Juristen für den Beratungsalltag

Gleich mehrere sozialrechtliche Themen standen im Mittelpunkt der jährlichen VdK-Tagung unter den Kreisgeschäftsführern. Dazu kamen 32 Juristen Ende August in Barsinghausen zusammen. „Dieser regelmäßige Austausch sichert die Qualität unserer Rechtsberatungen“, erklärte Landesgeschäftsführer Holger Grond.

Landesgeschäftsführer Holger Grond vor den Juristinnen und Juristinnen, die an Tischen sitzen

Über die Digitalisierung bei den Sozialgerichten informierte Dr. Michael Gädeke, Richter am Landessozialgericht Berlin-Brandenburg. Laut Rechtsprechung soll bis zum Jahr 2026 die gesamte Korrespondenz mit den Gerichten digital erfolgen. Bis dahin sei aber noch viel zu tun, betonte Gädeke. Der VdK Niedersachsen-Bremen arbeitet bereits seit einigen Jahren mit der elektronischen Akte (kurz: E-Akte). Bei der Zusammenkunft wurden dazu verschiedene Fragen diskutiert: Welche Vorteile bietet die E-Akte? Wie wird das elektronische Bürger- und Organisationenpostfach (eBO) genutzt, mit dem Bürgerinnen, Bürger und Organisationen elektronische Dokumente mit der Justiz austauschen können? Auch wurde über Gerichtsverfahren per Videokonferenz gesprochen, die während der Corona-Pandemie eingeführt wurden.  

Dr. Michael Gädeke am Rednerpult, im Hintergrund eine Präsentation mit dem Titel "Digitalisierung in der Sozialgerichtsbarkeit"
Dr. Michael Gädeke refertiert anschaulich vor den VdK-Juristinnen und -Juristen.

Referentinnen vom Amt für Versorgung und Externer Link:Integration Bremen (AVIB) stellten anschließend das neue Soziale Entschädigungsrecht vor, mit dem auch die VdK-Rechtsberater immer wieder Berührungspunkte haben. Seit 2024 ist das frühere Opferentschädigungsrecht reformiert im Externer Link:Sozialgesetzbuch XIV. Es soll nun mehr Menschen zugutekommen, die einen gesundheitlichen Schaden erlitten haben, für den die Bundesrepublik Deutschland besondere Verantwortung trägt – beispielsweise nachträgliche Auswirkungen der beiden Weltkriege, physische oder psychische Gewalttaten oder Impfschäden nach öffentlich empfohlenen Schutzimpfungen. Hierfür wurden etwa die Beträge für Opferrenten erhöht. Außerdem können Heil- und Hilfsmittel sowie Therapien in Anspruch genommen werden.

Datenschutz und Austausch 

Um sich auch auf Bundesebene mit Kolleginnen und Kollegen im Sozialrecht auszutauschen, stellte Sebastian Liefold vom VdK-Bundesverband das Wissensmanagement vor. Dieser passwort-geschützte Online-Bereich hält gerade für die Juristen immer wieder neue Infos zu Rechtsprechungen oder Themen wie Externer Link:Bürgergeld und Hilfsmittelversorgung bereit. 

Abschließend erhielten die Teilnehmenden wichtige Informationen zu Datenschutz und IT-Sicherheit. „Gerade mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung und den Umgang mit hochsensiblen Mitgliederdaten ist dieser Aspekt bei unserer täglichen Arbeit enorm wichtig“, resümierte Landesgeschäftsführer Holger Grond. Er informierte außerdem über die Verfahrenszahlen in den einzelnen Geschäftsstellen, die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt und die seit Jahren positive Mitgliederentwicklung im VdK.