Delegierte diskutieren über Beschlüsse und Verbandsarbeit
Ende Juni fand die jährliche Landesverbandskonferenz mit knapp 60 Teilnehmern bei sommerlichen Temperaturen in Dötlingen statt. Austausch und Diskussionen über die Arbeit der Ehrenamtlichen vor Ort standen ebenso im Mittelpunkt der Veranstaltung wie der 75. Geburtstag des Landesverbands, der im Herbst dieses Jahres gefeiert werden soll. Außerdem rückten die Delegierten das drängende Thema nach angemessenem Wohnraum in den Fokus ihrer sozialpolitischen Anstrengungen und verabschiedeten eine Resolution unter dem Motto „Wohnraum für alle – bezahlbar und barrierefrei“.
VdK-Forderungen
Steigende Miet- und Energiepreise sowie die starke Inflation bringen immer mehr Menschen in Niedersachsen und Bremen in ernsthafte Schwierigkeiten. Deshalb fordert der VdK Niedersachsen-Bremen die politischen Entscheidungsträger in Bund, Land und Kommunen auf, ausreichend bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum zu schaffen. „Aktuell fehlen in Niedersachsen und Bremen rund 120.000 Sozialwohnungen. Auch an barrierefreiem Wohnraum mangelt es an allen Ecken. Die Politik muss endlich handeln, denn der Markt reguliert sich nicht von allein! Investitionen in wohnungspolitische Maßnahmen und in die Städtebauförderung sind notwendig für die Daseinsvorsorge, und zugleich ein wichtiger Beitrag gegen die zunehmende Vereinsamung der Menschen“, erklärte VdK-Landeschef Friedrich Stubbe.
Notwendige Schritte sind für den VdK etwa die Förderung von sozialem Wohnraum – vor allem durch zweckgebundene Finanzmittel des Bundes –, dauerhafte Sozialbindungen sowie ein Vorkaufsrecht für gemeinwohlorientierte Bauvorhaben bei der Vergabe von Grundstücken.
Sozialwohnungen fehlen
„Uns fällt insbesondere vor die Füße, dass seit vielen Jahren keine nennenswerten Investitionen in den sozialen Wohnungsbau geflossen sind“, machte Andrea Nacke, Leiterin der Abteilung Sozialpolitik, deutlich. Viele Sozialwohnungen wurden in den 1990er-Jahren gebaut und fallen jetzt aus der Sozialbindung. Gleichzeitig ist das Bauen viel teurer geworden und dauert länger. Wegen der demographischen Entwicklung wird der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum stark zunehmen. Deshalb müssen Bestand und Bedarf dieser Wohnungen erfasst werden, unbedingt alle neuen Wohnungen barrierefrei errichtet werden und die Einbeziehung von Interessenverbände wie dem VdK sichergestellt werden.
„Damit das Wohngeld eine echte Entlastung für die Menschen wird, müssen außerdem Wohngeldanträge vereinfacht, Bearbeitungszeiten verkürzt und das Wohngeld jährlich an die aktuelle Kostenentwicklung angepasst werden“, verlangt Landesvorsitzender Stubbe. Auch sollte die Mietpreisbremse flächendeckend und unbefristet gelten und Verstöße umgehend geahndet werden. Nur so kann es nach Ansicht des VdK gelingen, dass die Bevölkerung in Niedersachsen und Bremen mit angemessenem Wohnraum versorgt wird.
Sozialpolitische Resolution
Die Forderungen des VdK, die auf der Landesverbandskonferenz 2024 in Dötlingen verabschiedet wurden, finden Sie in der Externer Link:Sozialpolitischen Resolution.