Defizite in Barrierefreiheit bei Stadtrundgang aufgezeigt
Mit seiner historischen Altstadt zieht Stade jährlich zahlreiche Touristen in das nördliche Niedersachen. Dass sich „Historische Altstadt“ und Barrierefreiheit miteinander verbinden lassen, steht für Wilfried Vagts außer Frage. Als Vorsitzender des Sozialverbandes VdK-Ortsverein Stade, beschäftigt er sich schon lange Zeit mit diesem Thema. Um sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Situation zu machen, haben sich Mitglieder des VdK-Ortsvorstandes kürzlich mit Vertretern der Stadtverwaltung Stade zu einem Stadtrundgang getroffen.
Gemeinsam mit Jens Bossen, Leiter der Fachabteilung Städtebau und Umwelt, Tina Graffelmann vom Verkehrsamt und Ole Hansen von der Abteilung Straßen und Brücken begann die Bestandsaufnahme am Pferdemarkt, dem Knotenpunkt für Busse. Aufgrund seiner natürlichen Steigung sei dieser ohnehin schwierig zu erklimmen, führte Wilfried Vagts in das Thema ein. Erst recht, wenn man gehbehindert ist.
Gemeinsam mit Jens Bossen, Leiter der Fachabteilung Städtebau und Umwelt, Tina Graffelmann vom Verkehrsamt und Ole Hansen von der Abteilung Straßen und Brücken begann die Bestandsaufnahme am Pferdemarkt, dem Knotenpunkt für Busse. Aufgrund seiner natürlichen Steigung sei dieser ohnehin schwierig zu erklimmen, führte Wilfried Vagts in das Thema ein. Erst recht, wenn man gehbehindert ist.
Als Betroffener demonstrierte Bernd Gaa wie schwer es ist, den Pferdemarkt mit einem Rollator zu überqueren oder auch die Bussteige zu erklimmen. Nicht nur die Steigung, auch die hohen Bordsteinkanten stellen sich dabei als Problem heraus. Hinzu kommen die historischen Pflastersteine, die bei Nässe rutschig sind und zudem gefährliche Stolperfallen beherbergen. „Sie sind eine Gefahr für Jedermann, aber erst recht für gehbehinderte Passanten oder auch für Eltern mit Kinderwagen“, bemängelt Vagts. Auch fehlende Überdachungen an die Haltestellen oder nichtvorhandene Notrufsäulen sind Mängel, die unbedingt behoben werden müssen, fordert Wilfried Vagts.
Geplante Baumaßnahmen
Als die Bussteige vor 40 Jahren errichtet worden waren, habe das Thema Barrierefreiheit noch keine wesentliche Rolle im städtebaulichen Bereich gespielt, führt Jens Bossen dazu aus. Da die Altstadt aber im Städtebauförderungsprogramm aufgestellt sei, ist die Umgestaltung des Pferdemarktes eines der wesentlichen Ziele für die geplanten Baumaßnahmen in den kommenden Jahren, informiert der Bosse.
Als weiteren Punkt nannte Wilfried Vagts das Fehlen von öffentlichen Toiletten, die einen behindertengerechten Zugang haben. Zwar gäbe es ein solches WC im zentral gelegenen Rathaus: „Jedoch was ist, wenn dieses geschlossen ist, wie zum Beispiel am Wochenende oder an Feiertagen?“ Zudem seien diese für Besucher und Gäste schwer zu finden und schwer zu erreichen, erklärt der VdK-Ortsvorsitzende.
Rutschige Ziegelsteinpflaster
Bemängelt wurden auch das bei Nässe rutschig werdende Pflaster in der Holzstraße, die nicht abgesengten Bordsteine in der Großen Schmiedestraße oder das „Heiße Pflaster“ Ecke Hagedorn – Große Spiegelstraße, das aufgrund des hohen Gefälles und dem verbauten glatten Ziegelsteinpflaster schnell zu einer Rutschpartie für Passanten werden könne.
„Das alles sind Punkte, die sich bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen der Stader Altstadt berücksichtigen lassen. Wenn die Planungen vorangeschritten sind, wird der VdK Ortsverband Stade mit eingebunden, um Anregungen und Maßnahmen miteinander abzustimmen“, versprach Bossen zum Abschluss des Stadtrundganges.