75 Jahre Mitglied: „Der VdK ist eine tolle Gemeinschaft“

Seit mittlerweile 75 Jahren ist Claus Tinnefeld Mitglied beim VdK. Der 81-Jährige trat bereits 1948 in den Sozialverband VdK ein und hat dies laut eigener Aussage bis heute nicht bereut. Im Interview mit Detlev Bonnekoh, Vorstandsmitglied und stellvertretender Kassierer des Ortverbands Hannover-Ost und Lagenhagen, sprach Claus Tinnefeld unter anderem über die Beweggründe, in den VdK einzutreten und warum er noch immer ein stolzes Mitglied des VdK ist.

Bonnekoh: Herr Tinnefeld, bitte erzählen Sie mir, was eine Apfelsine mit Ihrer Mitgliedschaft im VdK zu tun hat?

Tinnefeld: Im Jahr 1947, nur zwei Jahre nach dem Ende des Krieges, lag Deutschland noch in Trümmern. Der VdK Dinslaken lud Menschen mit Kriegsverletzungen zu einer Weihnachtsfeier im örtlichen Gemeindehaus ein. Vom Weihnachtsmann bekam ich eine kleine Tafel Schokolade und eine Apfelsine geschenkt. Diese Apfelsine hat mich seitdem, ich war damals 6 Jahre alt, bis heute geprägt, was meine Verbindung zum VdK angeht.

Was war der Grund für Ihre Einladung? Es waren doch nur Menschen mit Kriegsverletzungen eingeladen.

Meine Mutter und ich wurden im Krieg von einer Artilleriegranate getroffen. Meine Mutter wurde dabei tödlich verletzt, und ich erlitt einen Splitter in der Lunge, direkt am Herzen, wo er sich bis heute noch befindet.

Was hat Sie dazu veranlasst, dem VdK beizutreten, und wann war das?

Wie ich bereits sagte, haben die Weihnachtsgeschenke, insbesondere die Apfelsine, mich sehr beeindruckt. 1948, als ich 7 Jahre alt war, meldete mich mein Vater im VdK an.

War die Apfelsine der einzige Grund?

Nein, nicht nur die Apfelsine. Nach dem Tod meiner Mutter war ich Halbwaise, und mein Vater wollte sicherstellen, dass ich durch die vom VdK angebotene Versicherung abgesichert war.

Haben Sie jemals darüber nachgedacht, aus dem VdK auszutreten?

Nein, niemals.

Warum nicht?

Es gab und gibt mehrere Gründe dafür. Der erste Zeitpunkt, an dem ich darüber nachdenken konnte, war, als ich 21 Jahre alt wurde und volljährig war. Zu dieser Zeit war der VdK bereits in verschiedenen sozialen Bereichen aktiv, und ich wollte mit meiner Mitgliedschaft dazu beitragen. Außerdem half mir der VdK dabei, meine Kriegsopferrente zu kapitalisieren, was während der Gründung meiner Familie sehr wichtig war.

Haben Sie sich schon einmal ehrenamtlich im VdK engagiert?

Ja, das habe ich. Das war in den 80er Jahren, als der damalige Vorsitzende des Ortsverbands Hannover-Vahrenwalde sein Amt aus verschiedenen Gründen niederlegen musste. Ich habe zwei Jahre lang dieses Amt ausgeübt, es dann aber aus familiären und beruflichen Gründen wieder abgegeben.

Sie sind dem VdK seit 75 Jahren treu geblieben. Was schätzen Sie heute besonders am VdK?

Besonders schätze ich das sozialpolitische Engagement und den Einsatz für soziale Gerechtigkeit in Deutschland für alle Bürger, die Betreuung der Mitglieder im rechtlichen Bereich und das aktive Leben im Verband.