Kategorie Inklusion Behinderung

VdK fordert: Artikel 3 des Grundgesetzes endlich umsetzen – Arbeitsmarkt für alle öffnen

Zu wenig barrierefreie Wohnungen, Ausschluss von vielen Bereichen des öffentlichen Lebens und kaum Chancen auf dem regulären Arbeitsmarkt – noch immer werden Menschen mit Behinderung tagtäglich benachteiligt. Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen kritisiert diese Praxis scharf. „Wir verlangen nicht mehr als die Umsetzung unseres Grundgesetzes: Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden!“, erklärt VdK-Landesvorsitzender Friedrich Stubbe zum Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember.

Zwei Frauen und ein Mann blicken gemeinsam auf einen Computer-Bildschirm.

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung fordert der VdK ein klares Umdenken: „Wir müssen aufhören, Barrierefreiheit als eine Besonderheit anzusehen, denn sie nützt uns allen, vom Kleinkind bis zum Rentner, und sollte deshalb in unserer Gesellschaft selbstverständlich und konsequent umgesetzt werden.“ Ob barrierefreier Wohnraum, für jeden zugängliche Arztpraxen oder kulturelle Angebote: Menschen dürfen nicht wegen ihrer Behinderung ausgeschlossen werden.

Auch sollten Unternehmen sich nicht länger gegen die Einstellung von Menschen mit Behinderung sträuben, mahnt der VdK-Chef. „Allein in Niedersachsen wählen über 10.000 Betriebe lieber die für sie bequemere Alternative und zahlen eine Ausgleichsabgabe“. Dagegen stehen mehr als 14.200 Arbeitslose mit Behinderung, wie das Inklusionsbarometer der Aktion Mensch verdeutlicht. „Diese Zahlen sind ein Unding in der heutigen Zeit!“, so Friedrich Stubbe. „Auf der einen Seite klagen die Chef-Etagen über den akuten Fachkräftemangel, andererseits lassen sie das vorhandene Potenzial von gut ausgebildeten Menschen mit Behinderung einfach ungenutzt verfallen. Unternehmer schrecken immer noch vor Anforderungen der Bewerber zurück, die technisch und organisatorisch mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu erfüllen sind. Es ist daher höchste Zeit, neu zu denken und unsere Gesellschaft wirklich für alle Menschen zu öffnen.“

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