„Wir dürfen kranke Menschen nicht davon abhalten, zum Arzt zu gehen!“
VdK fordert einheitliche Krankenversicherung, statt Patienten zur Kasse zu bitten
Wenn es nach dem Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall geht, sollen gesetzlich Versicherte künftig zunächst ihre Arztrechnungen selbst bezahlen und sich die Kosten später erstatten lassen. Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen widerspricht diesem Vorschlag heftig mit Blick auf die gesundheitlichen Folgen und empfiehlt stattdessen eine einheitliche Krankenversicherung für alle.
„Aktuell wird keine Gelegenheit ausgelassen, den Menschen zusätzliche Kosten aufzubürden. Erst der Vorschlag, die Praxisgebühr wieder einzuführen, jetzt sollen gesetzlich Versicherte mit selbst zu zahlenden Arztrechnungen abgeschreckt werden, um vermeintlich unnötige Termine zu vermeiden. Aus VdK-Sicht ist das eine unmögliche Idee. Es würde vor allem diejenigen besonders hart treffen, die chronisch krank sind und zwingend auf diese Arztbesuche angewiesen sind. Auch müssten Personen mit wenig Einkommen an ihrer Gesundheit sparen. Menschen davon abzuhalten, regelmäßig und rechtzeitig zum Arzt zu gehen, kann nicht im Sinne einer modernen Gesundheitspolitik sein! Wenn Krankheiten früh erkannt werden, fallen zudem in der Regel weniger Folgekosten an. Um die Sozialabgaben nicht weiter steigen zu lassen, empfiehlt der VdK stattdessen eine einheitliche solidarische Krankenversicherung, in die alle Bürgerinnen und Bürger einzahlen. Wenn weniger Krankenversicherungen nebeneinander existieren, würden sich die Verwaltungskosten verringern. Und je mehr Beitragszahler – also auch Selbstständige, Beamte und Politiker – einbezogen würden, umso günstiger würde es für alle, weil die Beitragssätze sinken.“