VdK fordert verlässliche Betreuung gegen niedrige Frauen-Renten
„Es ist ein Trauerspiel, dass Frauen, die gearbeitet und Kinder großgezogen haben, im Alter mit so einer geringen Rente wie im Landkreis Leer über die Runden kommen müssen. Ja, die heutigen Rentnerinnen hatten damals noch keine Kitas und mussten länger zuhause bleiben, um ihre Kinder zu betreuen.
Doch daraus sollte die Landespolitik jetzt dringend lernen – für die nächste Rentnergeneration!“, kritisiert VdK-Landesfrauenvertreterin Gunda Menkens und fordert verlässliche Betreuungsmöglichkeiten gegen Frauenaltersarmut.

Bei nur 682 Euro lag die durchschnittliche Frauenrente 2023 im Landkreis Leer.
Deshalb muss die Landesregierung alles daransetzen, zügig und flächendeckend verlässliche Ganztagsbetreuung für Kinder, aber auch ausreichend Tagespflegeplätze für Pflegebedürftige zu gewährleisten. Nur so lassen sich Familien- und Berufsleben vereinbaren! Frauen müssten keine Minijobs mehr annehmen, sondern könnten einer existenz- und vor allem auch alterssichernden Beschäftigung nachgehen, ohne später beim Staat um Unterstützung bitten zu müssen. Denn schon jetzt ist mehr als jede fünfte Frau über 65 in Niedersachsen von Altersarmut betroffen. Und es müssen nicht noch mehr werden!
Wir nehmen aber zusätzlich auch die Männer in die Pflicht: Ihre Renten sind in Leer doppelt so hoch, und auch im übrigen Niedersachsen liegen sie mit durchschnittlich 1397 Euro deutlich über dem Betrag der Frauen. Kein Wunder, denn sie sind meist ununterbrochen erwerbstätig und reduzieren damals wie heute kaum ihre Arbeitszeit, um unbezahlte Sorgetätigkeiten der Familie zu übernehmen. Wir fordern daher auch ein gesellschaftliches Umdenken, damit eine gleichberechtigte Aufteilung dieser Aufgaben auch in den Köpfen der Menschen selbstverständlich wird.“