Steigende Frauenarmut nicht stillschweigend hinnehmen!

Die Armutsgefährdung im Land ist 2023 leicht zurückgegangen auf 16,6 Prozent, teilt das Landesamt für Statistik Niedersachsen mit. Bei Frauen im Seniorenalter hingegen ist das Armutsrisiko sogar auf 20,4 Prozent angestiegen. Diese Entwicklung sieht Gunda Menkens, Landesfrauenvertreterin des Sozialverbands VdK Niedersachsen-Bremen mit Sorge.

Eine ältere Frau im Supermarkt mit Einkaufszettel
© Gerd Altmann auf Pixabay

„Dass das allgemeine Armutsrisiko in Niedersachsen etwas zurückgegangen ist, ist eine erfreuliche Tendenz – auch wenn es weiter auf einem hohen Niveau geblieben ist. 

Für die Frauen ist es dagegen ein erneuter Schritt rückwärts! Mehr als jede fünfte Frau im Rentenalter ist in unserem Bundesland armutsgefährdet – Tendenz steigend. Das ist trauriger Rekord. Wir dürfen die weiter steigende weibliche Altersarmut nicht länger stillschweigend hinnehmen! 

Wir brauchen ein Umdenken in der Gesellschaft, hin zur geschlechtergerechten Aufteilung der unbezahlten Sorgetätigkeit. Wir brauchen ausreichende Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und pflegebedürftige Angehörige, damit Frauen arbeiten gehen können – in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen und nicht in armutsgefährdenden Minijobs! Und wir brauchen endlich eine echte Lohngerechtigkeit, gleicher Lohn für gleiche Arbeit. 

Das Problem muss an der Wurzel bekämpft werden, denn geringe Erwerbszeiten mit niedrigen Löhnen führen für Frauen unweigerlich in die Altersarmut. 

Dieses wichtige Thema sollte aus Sicht des VdK unbedingt länderübergreifend gelöst werden. Wir sehen in der Bekämpfung der Frauenarmut deshalb einen ganz klaren Auftrag an die nächste Bundesregierung!“

 

Weitere Zahlen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen zur Armutsgefährdung finden Sie Externer Link:hier. 

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