Tagesfahrt ins Weserbergland
Am 31. August 2024 machten sich 30 Reisende aus Ströhe-Spreddig und Umgebung auf zu einer Tagesfahrt ins Weserbergland.
Veranstaltungsinformationen
Wann?
Das Weserbergland erstreckt sich zu beiden Seiten der Weser zwischen Hann. Münden im Süden und Porta Westfalica im Norden. Es liegt durchschnittlich 520 m über NN inmitten des Niedersächsischen Berglandes. Es bietet sanfte Hügel, ausgedehnte Wälder und tolle Ausblicke auf die Weser. Ein Markenzeichen des Naturparks ist die Süntelbuche, eine Mutation der Rotbuche, die es in dieser großen Anzahl nur hier gibt. Markante Höhenzüge sind Deister, Süntel, Ith und Wesergebirge.
Die Fahrt im Reisebus führte zuerst in die Rattenfängerstadt Hameln. Von der Touristinformation am Bürgergarten, in dem auch eine Süntelbuche zu sehen ist, machte die Gruppe einen geführten Stadtrundgang auf den Spuren des Rattenfängers. Eingelassen in das Pflaster der Straßen finden sich dort Messingsteine mit dem Rattensymbol. Hier in Hameln und im ganzen Weserbergland wurde eine eigene Architektur entwickelt. Um 1600 entstand hier die sogenannte Weserrenaissance. Zu diesem Baustil gehört z.B. auch das Bremer Rathaus. Der Baustoff für die Gebäude im Weserrenaissance-Stil ist der Obernkirchner Sandstein, der aus dieser Region stammt und in die ganze Welt verschickt wird, weil er eine einzigartige Konsistenz hat und sehr langlebig ist.
Zum Mittagessen erwartete uns der Wirt des Hotel ZUR KRONE, und die Reisenden konnten ein wenig verschnaufen. Einigen klangen noch die Töne des Rattenfängers in den Ohren.
Die Reise führte uns weiter an der Weser entlang, später durch bewaldete Hänge, Richtung Süden nach Fürstenberg. Die Porzellanmanufaktur wurde 1747 gegründet und hatte zunächst ihren Sitz im Schloss Fürstenberg. Sie ist nach Meissen die zweitälteste Porzellanmanufaktur. Später wurde die Produktion in neue Fertigungsgebäude neben dem Schloss verlagert. Fürstenberg Porzellan wird auch das Weiße Gold der Weser genannt. Ein Hauptbestandteil des Porzellans, das ursprünglich aus China stammt, ist Kaolin, das die Alchimisten des späten Mittelalters zur angeblichen Goldherstellung verwendeten. Weil das jedoch nicht gelang, nannte man das aus Kaolin hergestellte Porzellan Weißes Gold. Edles Porzellan ist immer noch eine Kostbarkeit, wie man in der Verkaufsausstellung an den Preisen erkennen kann.
Nach einer gemeinsamen Kaffeetafel begann die Rückfahrt. Diesmal nicht entlang der Weser, sondern ab Holzminden durch den Ith. Weiter nach Norden wurden die Wälder weniger, und abgeerntete Zuckerrübenfelder dominierten das Bild. Die
diesjährige Zuckerrübenkampagne ist in vollem Gange. Die Bauern freuen sich dieses Jahr über eine gute Ernte, weil das Frühjahr und der Frühsommer feucht genug waren, und die Wärme der letzten Wochen den Zuckergehalt hat steigen lassen. In der Nähe der Marienburg, die man vom Bus aus gut sehen konnte, befindet sich die Nordzuckerfabrik Nordstemmen.
Die letzte Etappe der Rückreise wurde auf der Autobahn zurückgelegt.
Viele schöne Eindrücke werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben. Das Weserbergland ist die Heimat vieler Märchen und Sagen, und manch einer wird vielleicht nochmal ein Buch aus der Kindheit zur Hand nehmen und von Rapunzel träumen oder an Doktor Eisenbarth oder Münchhausen denken.