Gelungene Fahrt nach Mettingen
Die diesjährige Fahrt des VdK-Ortsverbands Barßel sollte um 7.00 Uhr beginnen. Ja, da standen wir nun und warteten auf den Bus … 15 Minuten … 20 Minuten … 30 Minuten. Das kennt man doch sonst nur von der Deutschen Bahn! Nun, auch auf der Straße gibt es Unvorhergesehenes. Ein Traktor mit Anhänger hatte seine Maisladung auf der Straße verloren und der Busfahrer musste sein großes Gefährt 2 km rückwärts setzen und einen Umweg fahren! Bravo, er hat es geschafft und holte uns also nur mit einer halben Stunde Verspätung ab! In dieser Zeit entstanden nette Gespräche und neue Bekanntschaften.
Veranstaltungsinformationen
Wann?

Über Landstraßen ging es nach Mettingen in NRW. Unterwegs genossen wir den Blick über die Landschaft oder vertieften uns ins Gespräch mit dem Nachbarn/in.
Dort angekommen, hatten die Bauarbeiter zugeschlagen und unsere Straße gesperrt. Das Ziel in greifbarer Nähe durfte der Busfahrer die Straße - zugelassen für 3,5 t - nicht nutzen.
Die telefonisch herbeigerufene Stadtführerin wusste schließlich Rat. „Das Schild übersehen wir heute einfach.“
Vom Bäcker vor Ort wurden die bestellten Brötchen geholt und alle konnten ein leckeres Frühstück mit Tee und Kaffee am Bus einnehmen.
Anschließend erzählte uns die Stadtführerin auf der Rundfahrt viele interessante und liebenswerte Geschichten zu Coppenrath und Wiese, denn die leckeren Backwaren kommen aus Mettingen.1975 gründeten die Vettern Aloys Coppenrath und Josef Wiese die Firma und siedelten sie 2003 schließlich in Mettingen an. Ein wichtiger Arbeitgeber für 3000 Mitarbeiter. Na, wer hätte das gewusst oder auch nur geahnt?
Nicht nur Tüöttenhäuser konnten wir bestaunen, sondern auch zahlreiche Häuser der Familie Brenninkmeijer. Die Brüder Clemens und August Brenninkmeijer zogen 1841 von Mettingen aus los, um die Modewelt zu verändern. Sie gründeten C&A.
Die Nachfahren, verstreut in alle Welt, besitzen noch 12 Häuser in Mettingen. Die meisten sind Gästehäuser. Ein Haus mit Firmenmuseum dient als Treffpunkt der Familie.
Die sehr informative und unterhaltsame Führung endete mit einem Film im Rathaus. Mettingen hatte ein gut gehendes Hotel Telsemeyer in historischem Haus und ein marodes Rathaus aus den 70er Jahren. Als der Hotelbesitzer keinen Nachfolger fand und das Haus leer stand, entschloss man sich, das alte Rathaus abzureißen und das historische Hotel zu sanieren. Heute sind in dem Haus noch einige Gästezimmer, Büroräume und ein großer Saal für Ratssitzungen, Filmvorführungen, Feste, Theater – eben ein Bürgerhaus.
Stolz auf ihre Vergangenheit, wurde der Saal mit Gemälden aus der Tüöttenzeit verziert.
Gleich im angeschlossenen Restaurant Telsemeyer gab es ein köstliches Menü.
In liebevoll restaurierten alten Fachwerkhäuschen konnten wir uns im Heimatmuseum über das Leben der Tüötten informieren. Im 17. Jahrhundert fehlten in Mettingen Arbeitsmöglichkeiten. Deshalb zogen die Menschen in die 60 km entfernte Niederlande, um dort mit saisonalen Arbeiten (Erntehelfer, Mäher, Gräben ziehen) ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Niederländer bewunderten die Kleidung der Gastarbeiter, die das in Heimarbeit hergestellte Leinentuch trugen. Bei den nächsten Arbeitswanderungen nahmen die Mettinger Leinentuch mit und veräußerten es, so entstand ein lebhafter Tuchhandel. Diese Händler nannte man Tüötten.
Nun ging die Fahrt weiter zum Hof Löbke in Ibbenbüren. Zur Freude aller waren unzählige Kürbisse ausgestellt. Das Thema Meerestiere wurde deutlich durch Kürbisskulpturen (Fisch, Wal, Qualle ...). In so einer tollen Umgebung schmeckte der Kuchen noch mal gut.
Die Fahrt ging wieder über Land zurück. Um 19.30 Uhr waren wir nach einer wunderbaren Fahrt wieder in Barßel zurück.