Kategorie Ortsverband Bremerhaven

Besuch des "Denkortes Bunker Valentin" in Bremen-Farge

VdK-Mitglieder vor dem Eingang in den Bunker
VdK-Mitglieder vor dem Eingang in den Bunker © Petra Fiedler

Am 04. August 2024 war es endlich soweit. Wir besuchten den „Denkort Bunker Valentin“ in Bremen-Farge. Der Besuch war schon 2020 geplant, aber dann kam Corona…

Wir freuten uns über die rege Teilnahme. Wir teilten uns in zwei Gruppen, da die Rollstuhlfahrer und nicht so fitten Mitglieder einen entspannteren Weg genommen haben. Beide Gruppen waren mit ihren Guides sehr zufrieden. Die 90 Minuten vergingen sehr schnell. Wir haben viel über den Bau des Bunkers von 1943-1945 erfahren. Er war für den U-Boot-Bau in Sektionsweise geplant. Besonders die erschreckenden Details machten uns betroffen. Sehr viele Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge haben den Bau überhaupt ermöglicht, und leider haben viele bleibende gesundheitliche Schäden zurückbehalten oder sogar ihr Leben gelassen. Wirkliche Entschädigungen gab es dafür nicht. Für die Verbrechen, die während des Baues verübt wurden, wurde kaum jemand zur Rechenschaft gezogen.

Im März 1945 wurde der Bunker am helllichten Tage von den Alliierten bombardiert, und das sahen die Häftlinge und Zwangsarbeiter als Hoffnung für eine bevorstehende Befreiung. 

Der Bunker ist in seiner gedachten Funktion nie zum Einsatz gekommen. Das ist einerseits gut, aber durch den Größenwahn der Auftraggeber sind so viele Menschen umsonst geschädigt, gequält und getötet worden. Außerdem war es eine unglaubliche Materialschlacht.  

Nach dem Krieg wurde der Bunker zeitweise als Lager von der Bundeswehr genutzt. Erst seit 2015 gibt es die Nutzung als „Denkort“ und Museum. Im 2. Weltkrieg gab es über 26 Millionen Zwangsarbeiter. Auch das ist endlich ein anerkanntes Kriegsverbrechen. Es war ein beeindruckender und auch bedrückender Besuch, der historisch sehr wichtig ist! Er wird bei uns allen noch nachwirken.